Nephrologie Vortrag 2014

  

Prof. Dr. med. Mark Dominik Alscher

Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie
Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
Auerbachstr. 110, 70376 Stuttgart
Tel.: 0711 8101-3494
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Dominik.Alscher@RBK.de

 

Prof. Dr. med. Mark Dominik Alscher ist Ärztlicher Direktor am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, Chefarzt der Abteilung Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie. 

  

Aufgrund der Alterung der Bevölkerung nimmt die Zahl der Nierenerkrankungen zu. In der erwachsenen Bevölkerung findet sich ein Anteil von bis zu 15 % Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen. Damit ist es für alle Ärzte sinnvoll, sich mit neuen Aspekten in der Diagnose und Therapie von Nierenerkrankungen zu beschäftigen. Darüber hinaus sind aber auch die Verständnisse der Nierenpathophysiologie, und übergeordnet des Wasser- und Elektrolythaushaltes, aber auch der Regulationsmechanismen für das Verständnis von zahlreichen internistischer Erkrankungen wesentlich und helfen präventive Strategien, aber auch therapeutische Interventionen, besser einzuordnen.

Im Sinne eines integrativen Verständnis sollen deshalb in diesem Jahr, orientiert am Renin-Angiotensin-Aldosteron System die neusten Studien 2013 zum Thema doppelte Blockade im RAA-System dargestellt werden. Da das Thema Hyperkaliämie damit entscheidend zusammenhängt wird die Darstellung an dieser Stelle begleitet von neuen Erkenntnissen zur Detektion einer relevanten Hyperkaliämie.

Neben den Modifikationen im RAA-System, welche auch Auswirkungen auf den Salzhaushalt haben, soll nachfolgend der Einfluss der Kochsalzzufuhr für Endpunkte, beispielsweise die kardiovaskuläre Mortalität, anhand neuer Übersichten aus dem Jahre 2013 besprochen werden um dann zu Empfehlungen für den praktisch tätigen Arzt überzuleiten. In den letzten Jahren wurde vermittelt über Metaanalysen eine Unsicherheit hinsichtlich der Kochsalzrestriktion als Empfehlung vermittelt, die im Jahre 2013 in dieser Form aber nicht mehr aufrecht zu halten ist. Für das Verständnis hilfreich sind an dieser Stelle auch für den Praktiker neuere experimentelle Arbeiten, die helfen, dies besser einzuordnen.

Eine Möglichkeit zur Aktivierung des RAA-Systems ist die Minderdurchblutung der Niere, die auch bei einer signifikanten Nierenarterienstenose vorliegt und über das RAA-System dann eine renale Hypertonie verursacht. Pathophysiologisch naheliegend wurde angenommen, dass durch eine Behebung einer Stenose (beispielsweise Dilatation und Stenteinlage) das Problem behebbar ist und dadurch Blutdruckeinstellung, aber auch Endpunkt, gut beeinflussbar sein sollten. Eine ganz neue Arbeit (2014) schreibt hier aber die Studienlage fort und muss diskutiert werden. Das gleiche gilt für das neue Verfahren der renalen Denervation, welches zwar pathophysiologisch weniger präzise belegt ist, in Einzelfällen aber sehr gute Effekte hat. Im Jahre 2013 wurden für die Indikationsstellung Konsensusempfehlungen formuliert, die auch für den Praktiker das Vorgehen klar beschreiben.